(v.l.n.r.):  Fachlehrer Udo Bechtloff, Lukas Zillich, Eric Meier, Dennis Zimmerstädt, Jens Wiedenfeld (Landesvorstand vlf), Larissa Teggers, Marvin Hinz, Herr Dresbach (Vorsitzender vlf-Landesverband), Frau Ministerin Ursula Heinen-Esser, Frau Dr. Laubrock Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Fachschulen)  Bild: Dr. Walter von Danwitz
Preisträger 1. Preis: (v.l.n.r.): Fachlehrer Udo Bechtloff, Lukas Zillich, Eric Meier, Dennis Zimmerstädt, Jens Wiedenfeld (Landesvorstand vlf), Larissa Teggers, Marvin Hinz, Herr Dresbach (Vorsitzender vlf-Landesverband), Frau Ministerin Ursula Heinen-Esser, Frau Dr. Laubrock Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Fachschulen) Bild: Dr. Walter von Danwitz

Fachschulen haben den Anspruch, zur Übernahme der Verantwortung im eigenen Betrieb oder als Arbeitnehmer für leitende Aufgaben der mittleren Führungsebene bei Institutionen und Organisationen im vor- und nachgelagerten Bereich der praktischen Landwirtschaft bzw. des Gartenbaus zu qualifizieren.

Welche Eigenschaften werden neben einem hohen Maß an Fachkompetenz von einer Führungskraft erwartet? Führungskräfte sollen Visionen haben und in der Lage sein, ihre Mitarbeiter mitzureißen. Führungskräfte müssen ihre Visionen aber auch umsetzen können und sollen dabei durchaus auch Ideen ihrer Mitarbeiter aufgreifen. Kreativität und Querdenken sind gefordert. Darüber hinaus sind Verantwortungsbewusstsein für das Unternehmen, das Mitarbeiterteam und die gesamte Gesellschaft unerlässlich. Schließlich brauchen Führungskräfte ein effektives Zeitmanagement.

Genau auf das Training dieser Eigenschaften sind die Projektarbeiten in den Fachschulen ausgerichtet.

Der Landesverband für landwirtschaftliche Fachbildung NRW e. V. (vlf-NRW) hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Projektarbeit zu unterstützen.

Durch die Vergabe von drei Förderpreisen sollen hervorragende Leistungen der Studierenden in der Projektarbeit gewürdigt, der Öffentlichkeit vorgestellt und bekannt gemacht werden.

Die Jury zur Vergabe der Förderpreise hat im Fachschuljahr 2018/2019 folgende Projektarbeiten ausgezeichnet:

 

Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt ein Projektteam der Fachschule für Gartenbau in Essen.  Die Studierenden Christin Döring, Marvin Hinz, Eric Meier, Larissa Teggers, Lukas Zillich und Dennis Zimmerstädt haben für die zweiwöchige Projektarbeit das Thema „Naturbewusste Beisetzung“ ausgewählt. Vor dem Hintergrund, dass seit vielen Jahren die Population von Insekten durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Umwelteinflüssen und durch den Eingriff des Menschen in die Lebensräume zurückgeht, bieten sich innerstädtische Grünflächen an, um Lebensbereiche für Insekten, aber auch für Säugetiere und Vögel zu schaffen. Das Projektteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere zu den sich immer weiter verbreiteten Rasengrabfeldern auf den städtischen Friedhöfen eine ökologisch wertvolle und ästhetisch ansprechende Alternative zu entwickeln.  Rasengrabfelder ersparen den Angehörigen zwar die Grabpflege, stellen mit ihrer mehr oder minder dichten Rasendecke allerdings nur einen geringen ökologischen Nutzen dar. Für die Planungen im Rahmen der Projektarbeit stand den Studierenden eine 3000 qm große Fläche des Essener Parkfriedhofs zur Verfügung. Mit viel Kreativität und fächerübergreifendem Denken sowie effizienter Arbeitsteilung konnte das Projektteam, in dem Gärtner verschiedener Fachrichtungen zusammengearbeitet haben, interessante Vorschläge für eine Umgestaltung des Grabfeldes erarbeiten. Durch den Einsatz von Blütenstauden, Vogelnährgehölzen und Waldhumusstauden sowie Flussfindlingen und Totholz werden Futterquellen und Lebensräume für unterschiedlichste Tierarten geschaffen.  Zur Auflockerung des Gesamtbildes und zur Förderung der Tierpopulation wurde ein Bachlauf in das Grabfeld eingeplant. Dieser mündet in eine Teichanlage, die gleichzeitig durch gezielt eingesetzte Vegetation der Tierwelt als Rückzugsort und Tränke dienen soll. Die Flächen sollen durch die Friedhofsverwaltung nur extensiv gepflegt werden, um nur geringfügig in die Lebensräume der Tiere einzugreifen. An den Wegen der Anlage sind Sitzmöglichkeiten vorgesehen, so dass nicht nur ein Lebensraum für Tiere, sondern auch ein Ruhe- und Begegnungsort für die Friedhofsbesucher geschaffen wird. Es ist dem Projektteam zu wünschen, dass ihre Ideen von der Friedhofsverwaltung umgesetzt werden!

(v.l.n.r.):  Fachlehrer Udo Bechtloff, Lukas Zillich, Eric Meier, Dennis Zimmerstädt, Jens Wiedenfeld (Landesvorstand vlf), Larissa Teggers, Marvin Hinz, Herr Dresbach (Vorsitzender vlf-Landesverband), Frau Ministerin Ursula Heinen-Esser, Frau Dr. Laubrock Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Fachschulen)  Bild: Dr. Walter von Danwitz
(v.l.n.r.): Fachlehrer Udo Bechtloff, Lukas Zillich, Eric Meier, Dennis Zimmerstädt, Jens Wiedenfeld (Landesvorstand vlf), Larissa Teggers, Marvin Hinz, Herr Dresbach (Vorsitzender vlf-Landesverband), Frau Ministerin Ursula Heinen-Esser, Frau Dr. Laubrock Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Fachschulen) Bild: Dr. Walter von Danwitz

 

Über 375 € und den 2. Platz freute sich das Team der Fachschule Köln-Auweiler Jana Stenten, Niklas Schlagwein und Fabio Winzen. Die Studierenden hatten sich entschlossen, im Rahmen der Projektwoche ein Thema zur Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft zu bearbeiten. Als eine von mehreren Ursachen des verzerrten Bildes der Gesellschaft von der Landwirtschaft identifizierten sie die überwiegend historisch – romantische Darstellung der Landwirtschaft in Kinderbüchern. So wachsen Kinder auch heute noch mit einem unzeitgemäßen Bild der Landwirtschaft, besonders der Tierhaltung, auf. Deshalb überlegte sich das Projektteam, ein eigenes Bilderbuch mit selbst angefertigten Fotos und kindgerechten Texten herzustellen. Mit ihrem Projekt wollten sie zeigen, dass der Alltag auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auch anders, besser, zeitgemäßer und trotzdem nicht weniger schön dargestellt werden kann. Der Erstentwurf des Bilderbuches wurde Kindern vorgelegt, um anschließend noch einmal an den Texten zu arbeiten und sie noch kindgerechter zu formulieren. Das Kinderbuch ist so aufgebaut, dass sich die Kinder zunächst einen Überblick von dem Aufbau eines Hofes machen können. Anschließend werden Kühe, Schweine und Hühner und der Ablauf der Grasernte beschrieben. Die Bodenbearbeitung, die Düngung und der Pflanzenschutz, sowie die Ernte werden im Anschluss erklärt. Zum Schluss werden noch ein paar Kulturen dargestellt. Die sehr positive Resonanz auf das Bilderbuch bestätigte das Projektteam darin, mit vergleichsweise einfachen Mitteln einen wertvollen Beitrag für ein realistisches Bild von der Landwirtschaft bei Kindern geleistet zu haben.

v.l.n.r: Inge Schneider (Fachlehrerin), Helmut Dresbach (Vorsitzender vlf-NRW), Jana Stenten, Niklas Schlagwein, Fabio Winzen und Ulrich Timmer (Schulleiter) Bild: Mirjam Patten
v.l.n.r: Inge Schneider (Fachlehrerin), Helmut Dresbach (Vorsitzender vlf-NRW), Jana Stenten, Niklas Schlagwein, Fabio Winzen und Ulrich Timmer (Schulleiter) Bild: Mirjam Patten

 

Der dritte Preis in Höhe von 250 € wurde in diesem Jahr an ein Studierendenteam der Fachschule Borken vergeben. Die Studierenden der Fachschule Jan Elpers, Benedikt Pieper, Jonna Sümpelmann und Martina Werner haben sich im Rahmen ihrer Projektarbeit mit der Nachwuchswerbung für den Beruf „Landwirt/Landwirtin“ befasst. „LERN Landwirt – Der moderne Landwirt / Motivationsaktionen für den Beruf Landwirt“ haben sie ihre Arbeit genannt.

Die Erkenntnis, dass auf Dauer junge Menschen für eine landwirtschaftliche Berufsausbildung nur gewonnen werden können, wenn ihnen ein authentisches Bild der Landwirtschaft präsentiert wird und allgemeine Vorurteile ausgeräumt werden, veranlasste das Projektteam, Konzepte für die Nachwuchswerbung in Schulklassen zu entwickeln und zu erproben.

Das Credo der Studierenden lautete entsprechend: „Wir wollten zu Ansprechpartnern für die Schülerinnen und Schüler und den Berufsorientierungslehrern der Schulen werden. … Wir wollten das Image der Landwirtschaft positiv prägen und zeigen, wie modern und vielseitig Landwirtschaft heute ist und welche Vorteile das Erlernen des Berufes Landwirt hat.“

Besonders gute Erfahrungen machte das Projektteam mit dem Einsatz von VR-Brillen, die den Besuch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ersetzen können und damit die Organisation der Berufsinformationsveranstaltungen deutlich erleichtern können. Positiv herauszuheben ist, dass das Projektteam sein Engagement nicht mit dem Ablauf der Projektphase beendet hat, sondern den Schulen weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung steht und auch Einladungen zu Berufemessen angenommen hat, um dort den Beruf Landwirt zu präsentieren.

Das Projekt bestätigt, dass junge Menschen, die für ihren Beruf brennen, die authentischsten Botschafter für die Nachwuchswerbung darstellen.  Es bleibt zu wünschen, dass diese Erkenntnis auch in andere Regionen Nordrhein-Westfalens dringt und möglichst viele Nachahmer findet.

Urkunden und Preisgelder wurden durch den Vorstand des vlf-NRW im Rahmen der Schulabschlussfeiern am 11. und 12. Juli überreicht.

v.l.n.r.: Albert Storm (Landesvorstand vlf), Jonna Sümpelmann, Martina Werner, Benedikt Pieper, Jan Elpers, Dr. Cathleen Wenz (Fachlehrerin) und Josef Hengstebeck (stellv. Schulleiter) Bild: Dr. Ulrike Janßen-Tapken
v.l.n.r.: Albert Storm (Landesvorstand vlf), Jonna Sümpelmann, Martina Werner, Benedikt Pieper, Jan Elpers, Dr. Cathleen Wenz (Fachlehrerin) und Josef Hengstebeck (stellv. Schulleiter) Bild: Dr. Ulrike Janßen-Tapken