Der vlf NRW stiftet für besondere Leistungen im Rahmen der Projektarbeit an den Fachschulen für Agrarwirtschaft der Landwirtschaftskammer NRW jährlich einen Förderpreis.
Durch den Förderpreis sollen Projektarbeiten ausgezeichnet werden, in denen es gelungen ist, wesentliche Probleme der Berufspraxis komplex zu bearbeiten und entsprechende Lösungen dafür überzeugend darzustellen.
Nach einer Vorauswahl durch die Fachschulen wurden der Fachjury 11 Projektarbeiten eingereicht, 6 Arbeiten aus der Fachrichtung Gartenbau und 5 aus der Fachrichtung Landwirtschaft.
Die Bewertungskommission hatte es nicht leicht, da die Projektarbeiten insgesamt eine hohe Qualität aufwiesen. Dennoch fiel das Urteil der Bewertungskommission einstimmig zugunsten der nachfolgenden Arbeiten aus:
Der 1. Preis in Höhe von 500 € geht an ein Team der Unterstufe II der landwirtschaftlichen Fachschule Köln-Auweiler. Drei Studierende hatten sich zum Ziel gesetzt, ein preiswertes Stallkonzept für Kälber von 2 bis 20 Wochen herauszufinden und umzusetzen. Das ist ihnen mit dem Bau einer Kälber-Oase in besonderer Weise gelungen. Die hohe Praxisrelevanz des Themas, aber auch die gelungene Umsetzung überzeugte die Jury. Die drei Studierenden bauten innerhalb kurzer Zeit einen beweglichen Kälberstall, der tatsächlich im Einsatz ist, arbeitswirtschaftliche und produktionstechnische Vorteile bietet und auch für andere Milchviehbetriebe eine gute Alternative zur derzeitigen Haltung der Kälber darstellen kann. Die Schüler können diesen Stall nachbauen und verkaufen oder mit Anleitung und Hilfestellung den Nachbau unterstützen.
Ein Konzept zur Nachwuchswerbung im Zierpflanzenbau erarbeitete das Team Carina Hücklekemkes, Rebecca Jacob, Christian Koch, Andreas Horst aus der Stufe II der Fachschule Essen – Fachrichtung Gartenbau und wurde dafür mit dem 2. Preis und 375 € ausgezeichnet.
Aufgrund des demografischen Wandels und der zunehmenden Konkurrenz um gute Auszubildende wird es für Gartenbaubetriebe zunehmend schwieriger, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen und so für einen qualifizierten Fachkräftenachwuchs zu sorgen.
Die Arbeitsgruppe hat im Rahmen ihres Projektes Hilfestellungen für Betriebsleiter entwickelt, mit denen in Haupt- und Realschulen für eine Berufsausbildung im Ausbildungsberuf Gärtner/in geworben werden kann. Besonderes Anliegen war dabei, das häufig verbreitete, sehr unrealistische Berufsbild des Gärtners bei den jungen Menschen zu Recht zu rücken. Dazu dienen u. a. eine Präsentation und das praktische Erleben von gärtnerischen Tätigkeiten. Eine Handreichung unterstützt die Betriebe bei dem Angebot und der Durchführung von Schülerpraktika. Die von der Projektgruppe entwickelten Ideen sind gut umsetzbar und dürften durch die im Rahmen des Projektes erfolgten Gespräche mit Schulen und Betrieben auf breite Akzeptanz stoßen.
Auch der 3. Preis ging an die Fachschule Essen. Jan Schwaderlapp, Andre Piechota, Robert Pohl, Christian Sauerborn, Alexander Urlacher, Simon Meier - alle Studierenden haben jetzt das erste Fachschuljahr im Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau abgeschlossen – beschäftigten sich in ihrem Projekt mit der Planung eines Parks der Generationen. Die Stadt Dortmund hat dieses Projekt initiiert, ohne große Vorgaben für die Umsetzung zu machen. Ein 4300 m2 großes Gelände inmitten eines Wohngebietes, das derzeit sehr unterschiedliche Nutzungen ohne schlüssiges Gesamtkonzept aufweist, soll in eine für alle Generationen ansprechende Parkanlage umgewandelt werden. Eine besondere Herausforderung bei der Projekterarbeitung war die Lösung der derzeit bestehenden Nutzungskonzepte. Dennoch gelang es dem Team, in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit unter Berücksichtigung städtebaulicher Vorgaben eine Freizeitanlage zu planen, in der verschiedene auf die Altersgruppen abgestimmte Aktivitätsbereiche in Einklang gebracht werden. Soweit möglich, soll die vorhandene Vegetation erhalten und durch standortgerechte Pflanzen ergänzt werden, so dass das Stadtbild durch einen grünen Raum erheblich profitieren könnte. Nun bleibt abzuwarten, inwieweit die Stadt Dortmund die Vorschläge dieser Arbeitsgruppe umsetzt. Der vlf zeichnet das Team mit 250 € Preisgeld aus.
Die Preise wurden im Rahmen der Abschlussfeiern an den beiden Schulen von Vorstandsmitgliedern des vlf Landesverbands in Verbindung mit einer Urkunde überreicht, in Köln-Auweiler von Herrn Helmut Dresbach aus Waldbröl und in Essen von Herrn Herbert Prickler aus Düsseldorf.